Er schmuggelte echte und gefälschte Pässe über die innerdeutsche Grenze und ließ Autos umbauen, damit sich Menschen darin verstecken konnten, sogar hinter dem Armaturenbrett eines Cadillacs. Für den jungen Medizinstudenten in Westberlin Burkhart Veigel war nach Mauerbau nichts wichtiger, als Menschen aus der DDR den Weg in den Westen zu ermöglichen. Mehrmals brachte er sich selbst in Gefahr. Erst mit der Geburt seines ersten Kindes wurde es ihm zu riskant, aber bis heute lässt ihn die Fluchthilfe nicht los: Auch mit 87 Jahren wälzt Burkhart Veigel weiter Akten, steigt in Archive, schreibt Bücher und hält Vorträge. Im Gespräch mit Katrin Heise erzählt er von dem unbedingten Recht auf Freiheit und was dies für die heutige Gesellschaft bedeutet.
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Reden mit einem Menschen. Eine knappe Stunde lang. Eine Zumutung? Im Gegenteil: es ist die pure Verführung zum Zuhören.
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Folge vom 09.11.2025Burkhart Veigel, Fluchthelfer
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Folge vom 02.11.2025Ingo Römling, ComiczeichnerWie sieht Berlin im Jahr 2099 aus? Der Comiczeichner Ingo Römling entwirft in „Metropolia“ eine hypermoderne und zugleich archaische Version der Zukunft: Menschen mit Elektroden unter der Haut treffen auf einen Hirten, der seine Ziegenherde mit einem Roboterhund durch die Straßen treibt. Ingo Römling brennt für das Erschaffen phantastischer Welten, die liebevoll mit Details bis in den kleinsten Winkel gefüllt sind, sei es im viktorianischen London, Schauplatz der Horror-Parodie „Malcolm Max“, sei es als erster deutscher Zeichner für das „Star Wars“-Universum, ein Ritterschlag für Comiczeichner. Kirsten Dietrich hat mit Ingo Römling gesprochen.
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Folge vom 26.10.2025Valery Tscheplanowa, Schauspielerin und AutorinValery Tscheplanowa ist eine Grenzgängerin: Als Schauspielerin hat sie den Vornamen ihres Vaters als Künstlernamen angenommen und gern Männerrollen gespielt. Als Jugendliche war sie von zuhause abgehauen, hatte auf der Straße gelebt und ihr Geld mit Straßenmusik verdient. Als junge Frau reiste sie nach Palästina und in ihr Herkunftsland Russland. Schon früh wollte Valery Tscheplanowa Schriftstellerin werden. Diesen Traum hat sie sich vor zwei Jahren mit ihrem gefeierten Romandebüt erfüllt. Mit ihrem neuen Roman "Ist es Liebe" wagt Valery Tscheplanowa sich nun in ein schwieriges Grenzgebiet von Liebesgeschichte und rassistischen Stereotypen und ist als Schriftstellerin genauso mutig wie als Schauspielerin. Frank Meyer hat mit Valerie Tscheplanowa gesprochen.
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Folge vom 19.10.2025Lene Waschke, Solidarische Landwirtschaft "Bauerei Grube"Blumen, Bäume und Gemüse: Ackerbau muss nicht nur gute Ernte liefern, sondern auch schön aussehen, findet Lene Waschke. Zusammen mit ihrem Mann betreibt sie die solidarische Landwirtschaft „BAUERei Grube eV“ vor den Toren Potsdams. Hier wird das geerntet, was die solidarischen Anteilsnehmer mitbestimmen. Außerdem ist der Acker eine Lernlandschaft für Kinder, Jugendliche und Interessierte. Denn die gelernte Lehrerin hat festgestellt, dass die Themen des schulischen Rahmenplans alle „mal vorbeikommen“ und sie Mathematik oder Biologie optimal in der Natur vermitteln kann. Im Gespräch mit Katrin Heise erzählt Lene Waschke von ihrer Überzeugungsarbeit für mehr Solidarität - nicht nur in der Landwirtschaft.