Das Leben auf dem Land wird immer schwerer.
Das Leben auf dem Land wird immer schwerer. © Jürgen Treiber / PIXELIO

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Projekte gegen die Landflucht

Das Hinterland von Europa wirkt immer ausgestorbener. Die Menschen ziehen in die Städte, die Felder werden nicht genutzt und die Häuser verfallen. Trotzdem gibt es eine Dorfbewegung von Einheimischen und Zugezogenen, die für das Landleben kämpfen. Wir hören drei Geschichten vom Land.

Der dicht besiedelte Kontinent Europa hat das Problem, dass immer mehr Menschen von Land in die Städte ziehen, wodurch riesige Landstriche veröden und ihren Wert verlieren. Diese dünn besiedelten Gebiete werden auch "Sparsely Populated Areas" oder SPAs genannt.

Hier finden Menschen kaum noch Jobs, die Krankenhäuser und Schulen müssen schließen und oft überlebt nicht mal die Dorfkneipe. Schon vor ein paar Jahren hieß es, dass auf dem Land nichts mehr zu retten sei. Heute ist das Problem umso dramatischer. Die Vernachlässigung der Bevölkerung dort treibt die Menschen zu faschistischen Ideologien. Wenn wir diese Menschen nicht zurücklassen wollen, müssen wir den ländlichen Raum aufwerten.

Dafür reichen nicht Subventionen und Investitionen alleine. Es fehlt an Internetverbindung, Zugverbindung und an Menschen mit guten Ideen und Werten.

Victoria Tortosa und Hugo Nuñez beispielsweise versorgen mit ihrem Lieferdienst in der Provinz Soria in Zentralspanien mehr als 500 abgelegene Dörfer mit allem, was sie zum Leben brauchen. Martin und Tine Luge sind in ihrer Wahlheimat Prädikow in Brandenburg aktiv, indem sie Menschen mit einer App und einer offenen Gesprächsrunde verbinden. Die Rentierzüchterin Reija Aaltonen aus Finnland kämpft in ihrem Dorf Savukoski gegen die Zerstörung des Naturreichtums Lapplands durch eine Phosphor-Mine.

"Projekte gegen die Landflucht" im Überblick

Projekte gegen die Landflucht

von Brigitte Kramer

Produktion: 2020

Sendezeit Sa, 01.05.2021 | 10:05 - 11:00 Uhr
Sendung Ö1 "Hörbilder"
Radiosendung