"Es waren alles Egozentriker" - Hans Werner Richter erinnert sich an die "Gruppe 47" und an Stationen seines Lebens.Hans Werner Richter wurde am 12. November 1908 in Bansin geboren. Nach dem Besuch der Volksschule absolvierte er von 1924 bis 1927 in Swinemünde eine Lehre als Buchhändler. Zunächst arbeitete Richter in diesem Beruf. Im Mai 1940 wurde er zur Wehrmacht eingezogen und geriet 1943 bei Monte Cassino in amerikanische Kriegsgefangenschaft, aus der er erst im Frühjahr 1946 entlassen wurde. Nach der Rückkehr nach Deutschland war er in München einer der Gründer der Zeitschrift "Der Ruf", die alsbald jedoch Publikationsverbot erhielt. Hans Werner Richter gehörte ebenfalls zu den Gründern der legendären "Gruppe 47", also jener Gruppe von Autoren und Kritikern, die sich zwei Mal im Jahr trafen, um ihre Arbeitsergebnisse zu präsentieren und zu besprechen. Richter schrieb vor allem Romane und Erzählungen, aber auch Hörspiele, Reisebeschreibungen und Kinderbücher. So erschien etwa 1949 sein Antikriegsroman "Die Geschlagenen", für den er mit dem Fontane-Preis der Stadt Berlin geehrte wurde. Weitere zahlreiche Publikationen und Auszeichnungen folgten. Hans Werner Richter starb am 23. März 1993 in München.
In einem Interview, das Hans Werner Richter dem DW-Redakteur Erhard Kluge im August 1988 gab, blickt er unter anderem auf sein Leben und die Arbeit der "Gruppe 47" zurück.
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Die Reihe "Schriftsteller im Gespräch" beinhaltet Interviews mit diversen Literaten deutscher Zunge, die die Deutsche Welle im Laufe der Jahre geführt hat.
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Folge vom 16.04.2007Interview mit Hans Werner Richter
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Folge vom 10.04.2007Interview mit Edzard Schaper"Ich schreibe aus dem, was mich innerlich bewegt" - Edzard Schaper spricht über den Inhalt seiner Werke und seine Zukunftspläne.Edzard Schaper wurde am 30. September 1908, Ostrowo geboren. Nach dem Abbruch der Schule widmete er sich zunächst Musikstudien, wurde sodann Regieassistent und Schauspieler in Herford und Regieassistent am Landestheater in Stuttgart. Von 1930-40 lebte Schaper in Estland und arbeitete unter anderem als Korrespondent von United Press. 1940 lehnte er ab, nach Deutschland umgesiedelt zu werden. Der "Volksgerichtshof" entzog ihm die Staatsbürgerschaft und verurteilte ihn in Abwesenheit zum Tode. Über Schweden, wo er sich als Waldarbeiter und Sekretär durchschlug, gelangte Schaper 1947 in die Schweiz. Schapers erstes Buch erschien 1927 - ein Roman unter dem Titel "Der letzte Gast". Es folgten weitere Publikationen, doch den großen Erfolg brachte ihm das 1934 erschienene Buch "Die Insel Tütarsaar". Außer zahlreichen Romanen schrieb er auch Essays, Dramen und Hörspiele. Edzard Schaper starb am 29. Januar 1984 in Bern. DW-Redakteur Hans Leo Neu sprach mit Edzard Schaper im Mai 1971 unter anderem über den Inhalt seiner Werke und seine Zukunftspläne.
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Folge vom 05.04.2007Interview mit Albrecht Goes"Das leise Wort ist deutlicher, als das laute Wort" - Albrecht Goes erklärt die Intention seiner Werke.Albrecht Goes wurde am 22. März 1908 in Langenbeutingen geboren. Nach dem Abitur legte er 1930 sein theologisches Abschlußexamen ab. Bis 1953 nahm er seine Pflichten als Pfarrer an verschiedenen Gemeinden wahr, danach ließ er sich vom Gemeindedienst befreien. Als Schriftsteller debütierte Goes 1934 - er Publizierte ein Gedichtband mit dem Titel "Der Hirte". Es folgten weitere Gedichtbände und Laienspiele, aber auch Erzählungen und Essays. In seinen Werken war es stets auch um eine Versöhnung mit den Juden bemüht. Berühmt wurde Goes mit der Novelle "Das Brandopfer" von 1954. Sie wird als erster Versuch in der Nachkriegsliteratur den Holocaust zum Gegenstand des Erzählens zu machen, angesehen. Albrecht Goes starb knapp 92jährig am 23. Februar 2000 in Stuttgart. In einem Interview, das albrecht Goes der Deutschen Welle im Juni 1992 gab, spricht er unter anderem über seine Arbeit und die Deutsche Einheit. Mit dem Schriftsteller sprach Herwig Sander.
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Folge vom 03.04.2007Interview mit Stefan Andres"Hier ist das Leben viel ausgebreiteter, offener..." - Stefan Andres erklärt seine Vorliebe für den Mittelmeerraum.Stefan Andres wurde am 26. Juni 1906 in Breitwies geboren. Nach dem Noviziat in einem Kloster studierte er Germanistik, Kunstgeschichte und Philosophie an den Universitäten Köln, Jena und Berlin. Seine ersten literarischen Schritte stellte Anders bereits nach dem 1. Weltkrieg. 1937 verließ er Deutschland und ging nach Italien, wo er bis 1949 lebte. Sein erstes "großes Werk" - der Roman "Bruder Luzifer" - erschien 1933. Weitere zahlreiche Romane folgten, wobei ihm unter anderen für einen von ihnen - "Die Hochzeit der Feinde" - der "Rheinische Literaturpreis" verliehen wurde. Es folgten die nächsten Preise und Auszeichnungen. Stefan Andres starb 29. Juni 1970 in Rom, wo er seit 1961 lebte. In einem Interview, das er dem DW-Redakteur Justus Pfaue im März 1970 gab, spricht Andres über die Entwicklung seines literarischen Schaffens und über sein Leben in Italien.