Nach den Verhandlungen in Genf über einen Friedensplan gibt es vorsichtige Hoffnung: Der Westen scheint geschlossen aufzutreten. Doch Russland reagiert mit Ablehnung und neuen Luftangriffen auf Kiew. Die Forderungen aus dem Kreml bleiben maximal: keine NATO-Mitgliedschaft für die Ukraine, Gebietsansprüche im Osten und eine verkleinerte ukrainische Armee.
Was Sicherheit wirklich bedeutet
Mit dem früheren NATO-Kommandeur Hans-Lothar Domröse hat SWR Aktuell-Moderator Andreas Böhnisch darüber gesprochen, welche Garantien die Ukraine jetzt braucht. Er sagt klar: Sicherheit sei nur möglich mit glaubhaften Abschreckungsmechanismen, etwa durch eine starke ukrainische Armee und internationale Truppen an der Grenze nach einem Waffenstillstand. Zudem müsse die Ukraine das Recht haben, selbst über Bündnisse zu entscheiden. Eine NATO-Perspektive aufzugeben, wie die USA es andeuten, hält Domröse für falsch. Ohne amerikanische Unterstützung sei Europa militärisch zu schwach.
Klar ist für ihn: Nur wenn die Ukraine weiter massiv unterstützt wird, bleibt ihre und damit Europas Sicherheit überhaupt verhandelbar. Jetzt gehe es darum, einen Durchbruch Russlands zu verhindern – „sonst wird dort unsere Freiheit mitverhandelt.“
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Folge vom 25.11.2025Sicherheitsgarantien für die Ukraine: Was jetzt nötig ist
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Folge vom 25.11.2025Arbeitgebertag: Den Kanzler erwartet Lob, aber auch KritikBundeskanzler Friedrich Merz spricht heute auf dem Arbeitgebertag in Berlin. Von ihm und der Bundesregierung werden Maßnahmen erwartet, um die schwächelnde Wirtschaft anzukurbeln. Auch von Antje von Dewitz. Die Geschäftsführerin des Outdoor-Bekleidungsunternehmens Vaude aus Tettnang im Bodenseekreis sagte in SWR Aktuell: "Ich sehe auch gute Dinge. Der Industriepreis für Energie ist sinnvoll. Das hilft gerade energieintensiven Branchen in wirtschaftlich schweren Zeiten. Und auch der Investitionsbooster ist eine angemessene Reaktion." Diese beiden Maßnahmen findet die mittelständische Unternehmerin sinnvoll. Doch sie sieht auch Baustellen: "Was ich mir wirklich wünsche ist, dass es Planungsverlässlichkeit gibt. Das Schlimmste, was gerade passiert, ist, dass sich die Bundesregierung gegen Maßnahmen wie das Lieferkettengesetz oder die Nachhaltigkeitsberichterstattung gestemmt hat, die in der EU schon seit Jahren in der Umsetzung waren." Unternehmen wie Vaude hätten sich seit Jahren darauf ausgerichtet. "Endlich sollte es gleiche Standards für alle geben und dann kommt kurz vor Schluss ein 'Nein – machen wir jetzt nicht' – und die ganzen Investitionen sind versenkt", klagt Antje von Dewitz im Gespräch mit SWR Aktuell-Moderator Andreas Böhnisch.
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Folge vom 25.11.2025Der Wert des Schenkens: Mehr Preisvergleich, mehr Second Hand im Weihnachtsgeschäft126 Milliarden Euro Umsatz erwartet der Einzelhandel durch das diesjährige Weihnachtsgeschäft. Das wären anderthalb Prozentpunkte mehr als Vorjahr. Für die Geschäfte ist das enorm wichtig: Gerade die Läden in den Innenstädten erwirtschaften ein Fünftel ihres Jahresumsatzes in der Vorweihnachtszeit, sagt die Konsumforscherin Julia Naskrent. Die Marketingprofessorin der Universität Siegen verweist in SWR Aktuell auf eine aktuelle Entwicklung: „Die Schnäppchenangebote rund um den sogenannten „Black Friday“ haben dafür gesorgt, dass ein Teil der Menschen deutlich früher anfängt, Weihnachtsgeschäfte zu kaufen.“ Geld sitzt nicht mehr so locker Marktforscher haben errechnet, dass wir im Schnitt 263 Euro für Geschenke ausgeben. Doch nicht bei allen sitzt das Geld locker. Wo also sparen? „Es gibt eine gestiegene Bereitschaft, Second Hand zu verschenken, also gebrauchte Gegenstände. Das zeigt sich im Bereich von Bekleidung. Und was immer geht, sind Spielsachen für Kinder.“ Welche Bedeutung dem Online-Handel im Weihnachtsgeschäft zukommt und wie sehr er dem stationären Handel zusetzt, wollte SWR Aktuell-Moderator Andreas Böhnisch von der Konsumforscherin Julia Naskrent wissen.
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Folge vom 24.11.2025Interesse an Weiterbildung sinkt: Was hemmt die Mitarbeiter?Das Interesse deutscher Arbeitnehmer, sich beruflich weiterzubilden ist zurückgegangen. Das zeigt eine Bertelsman-Studie.