Seit 15 Jahren lebt Ursula Schläppi in der Hafenstadt Cartagena in Kolumbien. Als Direktorin einer gemeinnützigen Organisation setzt sie sich für Kinder und Erwachsene mit kognitiven und mehrfachen Behinderungen ein. Mitten in einer Stadt, in der die soziale Kluft besonders sichtbar ist.
Vor 19 Jahren entdeckte Ursula Schläppi ein Stelleninserat, in dem eine Fachperson gesucht wurde, um die heilpädagogische Früherziehung in einem Zentrum in Cartagena, Kolumbien, aufzubauen: «Ich kannte die Stadt von einer früheren Reise und habe mich auf das Inserat gemeldet.» Am Anfang waren es jeweils ein paar Monate, daraus wurden viele Jahre. Ursula Schläppi hat das Zentrum mit viel Herzblut mit aufgebaut. Mittlerweile werden dort über 1400 Kleinkinder, Kinder, Jugendliche und Erwachsene mit Behinderungen betreut, gefördert und geschult. Besonders wichtig sei die Arbeit mit den Familien: «Wir bilden Mütter aus, damit sie ihren Kindern im Alltag Unterstützung in deren Entwicklung geben können.» Gemeinsam mit ihrem Team besucht Ursula Schläppi regelmässig Familien in den Armenvierteln Cartagenas: «Viele Familien können sich eine Reise zu uns ins Zentrum nicht leisten. Umso wichtiger ist es, dass die Hilfe direkt zu ihnen nach Hause kommt.»
«Die Menschen sind offen für Inklusion»
Tief beeindruckt ist Ursula Schläppi von der Haltung der Menschen, die trotz Armut und schwieriger Lebensumstände mit dem Thema Behinderung konfrontiert sind: «Gerade sie sind es, die eine grosse Offenheit für Inklusion zeigen. Trotz ihrer schwierigen Lebensumstände bewahren die Menschen ihre Fröhlichkeit und schöpfen das Beste daraus.»
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Über 800'000 Auslandschweizerinnen und Auslandschweizer haben ihren festen Wohnsitz im Ausland. Sie leben in über 65 Ländern. In dieser Sendung geben sie Auskunft über ihren Alltag. Es sind Menschen aus Schweizer Familien, Vereinen, Firmenvertreter, Mitarbeiterinnen von Hilfswerken, Angehörige von Botschaften und Konsulaten
Folgen von Die fünfte Schweiz
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Folge vom 30.11.2025Von Guttannen nach Cartagena – Ursula Schläppi in Kolumbien
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Folge vom 23.11.2025Serge Policky in Florida – Alligatoren sind seine NachbarnSeit vier Jahren lebt der Basler Serge Policky in der kleinen Gemeinde Loxahatchee im Palm Beach County, Florida. Mitten im Naturschutzgebiet kaufte sich der 59-Jährige ein Haus mit viel Umschwung. Umgeben von Pferden und Kühen. Ab und zu lassen sich auch Alligatoren und Schildkröten blicken. Serge Policky hat eine bewegte Karriere hinter sich. Der Basler war viele Jahre Radiomacher mit Herzblut, hatte sein eigenes Schreibbüro und arbeitete für eine amerikanische Fernsehproduktionsfirma in Virginia. Zurück in der Schweiz bildete er sich zum Fitness Instruktor und Hypnosetherapeuten aus. Weil er in der Schweiz keine Familie mehr hat, zog es Serge Policky vor vier Jahren zu seiner Schwester nach Florida: «Meine Schwester lebt schon dreissig Jahre hier. Zudem sind ältere Menschen in Amerika auf dem Arbeitsmarkt sehr willkommen.» Heute führt der 59-Jährige mit Erfolg sein eigenes Gesundheitszentrum in Boca Raton, Palm Beach County. Jede Woche 800 Kilometer Pendeln In Amerika ist es normal, lange Strecken mit dem Auto zu fahren. Mittlerweile auch für Serge Policky. Sein Gesundheitszentrum befindet sich in Boca Raton, etwa zwei Autostunden von Loxahatchee entfernt: «Pro Woche lege ich ganze 800 Kilometer mit dem Auto zurück!» Der Basler nimmt es aber gelassen: «Wenn ich im Auto sitze, dann höre ich regelmässig SRF 4 News und SRF 1. So bleibt mir ein Stück Heimat.»
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Folge vom 16.11.2025Alexandra Toftmark – Seeretterin und Deutschlehrerin in SchwedenAlexandra Toftmark lebt ihren Traum in Schweden. Die Bernerin hat ihre Karriere als Rechtsanwältin für die Liebe eingetauscht und ist vor zwei Jahren nach Schweden gezogen. Mit ihrem schwedischen Mann lebt sie in der kleinen Stadt Ulricehamn und engagiert sich mit Herzblut als Seeretterin. Schon als kleines Mädchen träumte Alexandra Toftmark davon, irgendwann Mal nach Schweden auszuwandern. Inspiriert wurde sie von Astrid Lindgrens Kinderserie «Wir Kinder aus Bullerbü»: «Ich war fasziniert von den Kindern, die ihre langen Sommerferien auf dem idyllischen Land verbringen.» Nach ihrem Jurastudium an der Universität Bern machte Alexandra Karriere bei der Berner und Stadtzürcher Polizei – doch Schweden blieb stets in ihrem Herzen. Sie lernte die Sprache, reiste immer wieder quer durch Skandinavien und vertiefte ihre Verbindung zum Norden. Ihren schwedischen Mann Anders lernte sie bei einem Besuch bei Schweizer Freunden kennen, die ein Ferienhaus in Varberg besitzen. «Er war ihr Nachbar und ein guter Freund.» Vor zwei Jahren ist Alexandra Toftmark zu ihm nach Schweden ausgewandert. Mit dem Landeswechsel kam auch ein Berufswechsel. Heute arbeitet Alexandra als Deutschlehrerin und ist mit Herzblut Seeretterin der Swedish Sea Rescue Society. «Die Seenotrettung ist tief verankert in der schwedischen Kultur» Alexandra Toftmark liess sich in Schweden zur Seeretterin ausbilden. Seither rettet sie Menschen, die in Seenot geraten sind: «Das Gewässer hier wird oft unterschätzt.» In Schweden ist die Seenotrettung tief verankert: «Es ist wie die Rega in der Schweiz und wird von Spendengeldern finanziert.»
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Folge vom 09.11.2025Claudio Schibli - Direktor eines Luxushotels in VietnamVon der Lehre im Service zum Hoteldirektor eines Fünf-Sterne-Ressorts in Vietnam. Die Karriere von Claudio Schibli führt steil nach oben. Seit 18 Jahren lebt der Aargauer in Asien und kennt die Hotelbranche in der asiatischen Kultur durch und durch. Claudio Schibli aus Dottiken (AG) hat sich in Vietnam seinen Traum verwirklicht. Auf der Insel Phu Quoc führt der 47-Jährige seit über sechs Jahren ein Luxushotel mit über siebenhundert Zimmern. Claudio Schibli absolvierte die Hotelfachschule Belvoirpark in Zürich und wagte 2008 den Schritt nach Asien. Seither arbeitet er in der Hotellerie und lernte, dass beruflicher Erfolg in Asien nicht nur Fachwissen ist, sondern auch kulturelles Feingefühl verlangt: «Die grösste Herausforderung war, lokale Gewohnheiten und Denkweisen zu verstehen und vor allem zu respektieren.» Risotto auf Vietnamesisch Claudio Schibli steht als Hoteldirektor an vorderster Front. Oft auch in der Küche. Dort bringt er seinen Köchen die europäische Esskultur näher: «Sie sind sehr offen, neues auszuprobieren. Ich habe zwei Köche, die sich besonders für europäische Küche interessieren.»