Traumberufe beim Radio

So macht man Nachrichten

Der Newsroom von Deutschlandradio Kultur ist der Arbeitsplatz der Nachrichtenredakteure
Der Newsroom von Deutschlandradio Kultur ist der Arbeitsplatz der Nachrichtenredakteure © Bettina Straub / Deutschlandradio

3. Seite: Nachrichten können traurig machen

Es gibt auch schwierige Seiten am Beruf des Nachrichtenredakteurs: "Man muss immer schnell sein. Und Ruhe und Übersicht bewahren, wenn viele Sachen gleichzeitig passieren. Sonst macht man Fehler", sagt Gerhard Willmann. Manchmal passiert etwas sehr Trauriges. Trotzdem darf sich der Nachrichtenredakteur nichts anmerken lassen. "Ich kann mich noch erinnern, dass ich 1986 mit Kollegen im Fernsehen den Start der Raumfähre Challenger geguckt habe, die dann nach wenigen Sekunden explodiert ist. Das war furchtbar."

Im Büro von den Nachrichtenredakteuren von Deutschlandradio Kultur ist immer einiges los
Im Büro von den Nachrichtenredakteuren von Deutschlandradio Kultur ist immer einiges los © Bettina Straub / Deutschlandradio

Auch die Ereignisse vom 11. September 2001, als tausende Menschen bei Terroranschlägen starben, hat er noch genau im Kopf. "Es war eine sehr bedrückende Stimmung hier im Büro, als wir die brennenden Türme gesehen haben. Aber ich muss dann funktionieren und meinen Job machen."

Es gibt aber nicht nur schlechte Nachrichten, sondern auch gute. "Zum Beispiel, wenn irgendwo auf der Welt ein Krieg beendet wird, oder wenn Kinder in Krisengebieten endlich Hilfeleistungen bekommen." Es wäre aber schön, wenn es mehr positive Nachrichtenmeldungen geben würde, findet Gerhard Willmann.

Ein Nachrichtenredakteur muss so formulieren, dass der Hörer die Nachrichten versteht

"Ich kann mir keinen anderen Job für mich vorstellen. Es ist toll, bei den Radionachrichten zu arbeiten, weil man besonders gut mit Sprache umgehen können muss", sagt Gerhard Willmann. Wenn man zum Beispiel beim Zeitunglesen etwas nicht gleich versteht, kann man die Nachrichten noch mal lesen. Beim Radio geht das nicht, man hört die Nachrichten nur einmal. "Deswegen ist es eine Herausforderung, dass man die Nachrichten gleich so formuliert, dass die Menschen beim ersten Hören alles verstehen. Aber wenn man gut ist, schafft man es, Hörbilder zu erzeugen."

Das bedeutet, dass der Hörer bei den Nachrichten automatisch Bilder im Kopf vor Augen hat. "Das kann man nur beim Radio erreichen", findet der Nachrichtenredakteur. Ganz klar: Gerhard Willmann liebt seinen Job. Das hört man auch an den Nachrichten.