„Schwarz. Deutsch. Weiblich“. Unter diesem Titel verbindet Natasha A. Kelly ihre eigene Geschichte mit der Kulturgeschichte Schwarzer Frauen in Deutschland seit dem 17. Jahrhundert: Geschichten, die oft verschwiegen, übergangen, unsichtbar gemacht wurden. Um das zu korrigieren, ist sie Gründungsmitglied des „Black European Network“ zur Verbreitung Schwarzer Europäischer Geschichte, leitet „Black German Arts and Culture“, das erste Institut für Schwarze deutsche Kunst, und „X. Das Magazin für Afrokultur“. Als Gastprofessorin für Kulturwissenschaft lehrt sie an der Universität der Künste Berlin.
Kultur & Gesellschaft
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Wir sprechen jede Woche mit Zeitgenossen, die auf einen besonderen Lebensweg zurückblicken: Sie sind Aktivist*innen, Künstler*innen oder Forscher*innen. Sie haben Zeitgeschichte erlebt und geprägt – und sie haben viel zu erzählen. Zur ARD Audiothek: https://www.ardaudiothek.de/sendung/swr2-zeitgenossen/8758618/
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108 Folgen
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Folge vom 02.08.2025Natasha A. Kelly: „Wir sind dabei, die Gesellschaft wieder rassistisch zu machen“
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Folge vom 30.07.2025Ciani-Sophia Hoeder: „Ich wünsche mir ein neues Klassenempfinden“„Vom Tellerwäscher zum Tellerwäscher“. Der Titel sagt alles über strukturelle Armut und fehlende Möglichkeiten sozialen Aufstiegs in Deutschland. Oder einfach über „die Lüge von der Chancengleichheit“. Davon handelt das aktuelle Buch von Ciani-Sophia Hoeder. Sie war 14 Jahre alt, als sie mit ihrer Mutter zum ersten Mal zur Berliner Tafel ging und sich dafür schämte, dass die Familie arm war – weil Armut immer noch als persönliches Versagen gilt. Nach dem Studium in London arbeitete die Journalistin für die WELT. 2019 gründete sie RosaMag, ein Online-Magazin für Schwarze Frauen in Deutschland.
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Folge vom 26.07.2025Sophie Yukiko: „Westafrikanische Kulturgeschichte ist nicht von meiner Identität zu lösen“Mit dem „House of Saint Laurent“ prägte Sophie Yukiko die deutsche Voguing- und Ballroom-Szene, ursprünglich eine queere Schwarze Subkultur in New York, heute auch eine wichtige Inspiration für Mode und Mainstream, von Dior bis Beyoncé. Als Choreografin beschäftigt sie sich mit exzessivem Tanz als spiritueller Praxis und dem Erbe westafrikanischer Schwarzer Kulturen in Techno und Rave. Auch ihr Tanzfilm „Indigo“ erinnert an solche fast vergessenen transatlantischen Verbindungen. Dabei setzt sie „Erbwissen versus Erbtrauma“. Als Performerin tanzt sie im Schlagerballett „Ich nehm dir alles weg“.
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Folge vom 19.07.2025Anna Mayr: „Elend ist ein Status, in den man reinrutscht“„Warum unsere Gesellschaft Arbeitslose verachtet und sie dennoch braucht – als drohendes Bild des Elends, damit alle anderen wissen, dass sie das Richtige tun, nämlich arbeiten“. Das beschreibt die Journalistin und Buchautorin Anna Mayr, die als Kind von Langzeitarbeitslosen aufgewachsen ist. Vor allem analysiert sie, warum Armutsbetroffenen falsche Vorteile begegnen: faul, desinteressiert, ungebildet. Und Armut gewollt ist – „welches System dahintersteckt“. Im Grunde, wie schon Bertolt Brecht den Armen sagen lässt: „Wär‘ ich nicht arm, wärst du nicht reich“. Wie geht dann Menschlichkeit?